Durch intelligente Zähler und die Visualisierung des Stromverbrauchs können Privathaushalte durchschnittlich 3,7 Prozent Strom einsparen.
Zu diesem Ergebnis kommt das vom BMBF geförderte Projekt »Intelliekon – Nachhaltiger Energiekonsum von Haushalten durch intelligente Zähler-,Kommunikations- und Tarifsysteme«, an dem unter anderem das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI beteiligt waren. Bei zeitvariablen Tarifen lag die ermittelteEinsparung sogar bei 9,5 Prozent. Eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse findet am 26. Oktober 2011 in Frankfurt statt.
Über 2.000 Haushalte in Deutschland und Österreich nahmen an der achtzehnmonatigen Feldphase des Projekts teil, indem sie intelligente Stromzähler benutzten, die den zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs erfassen. Die Teilnehmenden konnten auf einem Internetportal oder durch eine monatlicheschriftliche Information ihren Stromverbrauch z. B. stundenweise analysieren und erhielten für alle gängigen Geräte im Haushalt mehr als vierzig Energiespartipps.Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI wertete die Verbrauchsdaten aus und stellte fest, dass die Haushalte eine durchschnittliche Verbrauchseinsparung von 3,7 Prozent erzielen konnten. Als Vergleichsgröße dienten dabei Haushalte, die keine Verbrauchsrückmeldung zu ihremStromverbrauch erhielten. Umgerechnet auf den bundesdeutschen Stromverbrauch entspricht dies einer jährlichen Einsparung von etwa 5TWh Strom und 1 Mrd. Eurovermiedene Stromkosten in den Haushalten. Die Untersuchung hatte auch eine langfristige Wirkung: »In unseren Untersuchungen haben wir gezeigt, dass derEinspareffekt auch mehrere Monate nach Beginn des Feldtests noch nachweisbar ist«, sagt Teilprojektleiter Dr. Marian Klobasa vom Fraunhofer ISI.
Während das Fraunhofer ISI die Einspareffekte bilanzierte und die Auswirkungen auf das Energiesystem sowie erzielbare CO2-Minderungen analysierte, befragte das Institut für sozialökologische Forschung (ISOE), Frankfurt, die Teilnehmer desPilotprojekts zur Akzeptanz und Attraktivität der Feedbackinformationen. Diese wurden sehr positiv bewertet, und überwiegend als informativ, nützlich, gut gestaltet, nutzerfreundlich und verständlich empfunden. Die meistenBefragten zeigen eine klare Bereitschaft Strom einzusparen und das Feedbacksystem kann sie dabei unterstützen. »Allerdings führen gut dargestellte und zeitnah gelieferte Informationen nicht automatisch zu einer deutlichenVerbrauchsreduktion«, betont ISOE-Projektleiter Dr. Konrad Götz.
In einem für alle Interessierten offenen Praxisforum am 26. Oktober 2011 in Frankfurt werden die Projektergebnisse ausführlich vorgestellt und die Schlussfolgerungen mit Vertretern aus Energiewirtschaft und Politik diskutiert.Themen sind Kundenakzeptanz und Konsumverhalten bei Feedback und einem Zweistufentarif, Feedbacknutzung, Zahlungsbereitschaft sowie ökologische Auswirkungen einer bundesweiten Abschätzung der Stromeinsparung.Anmeldungen sind auf www.intelliekon.de/praxisforum möglich.
www.ise.fraunhofer.de
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